Isabell & Robert Vollbrecht für Hubert Handke

Initiative WIR für Bernau

05.02.2014, 13:05 Uhr

„Bernau ist für uns eine Stadt, die wir aus den unterschiedlichsten Perspektiven kennen lernten und auch immer noch kennen lernen. Während ich aus meiner Kindheit noch die uniformierten russischen Streitkräfte vor den Kasernen Bernaus kenne und hier aufgewachsen bin, ist meine Frau aus Berlin zugezogen und hat ein ganz anderes Bild von dieser Stadt.

Für mich persönlich hat sich das Stadtbild unglaublich rasant verändert. Isabell dagegen empfindet viele Möglichkeiten, die Bernau heute bietet, als Großstädter selbstverständlich. Doch gemeinsam bemerken wir auch heute, dass sich die Stadt wandelt. Es entstehen kleine Cafés, Restaurants, viele andere Läden, immer mehr Menschen tummeln sich auf den Bürgersteigen und es vergeht kaum ein Monat, indem man nicht zwischen den verschiedensten Veranstaltungen in der Stadt wählen kann. Die Menschen wohnen nicht nur in Bernau, sie leben und erleben hier ihre eigene kleine Bernauer Kultur und das immer mehr, auch die zugezogenen Menschen.

In einem Punkt sind wir uns besonders einig: Bernau ist eine kleine, offene Stadt vor den Toren Berlins, in der vieles besser funktioniert als in den meisten Gemeinden oder Vorstädten Brandenburgs. Gerade die Finanzierung von Kindergärten, Schulen oder Vereinen. Hier treffen die Verantwortlichen seit Jahren gute Entscheidungen: Nämlich die Familie in den Mittelpunkt zu stellen. Doch der Wandel birgt auch Gefahren. Viele Entwicklungen waren Resultate der Nachwendepolitik und wirkten auf viele kleine Städte in den neuen Bundesländern. Für viele Städte kam der Wandel oft zu schnell. Sie haben eben nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen. Das Bernau sich heute als kleines schuldenfreies Städtchen präsentieren kann, ist ein großes Verdienst seiner guten Stadtverwaltung und nicht zuletzt seines Bürgermeisters, der dieses Schiff stets durch diese Fahrwässer zu manövrieren wusste. Sei es als Bürgermeister oder in den städteeigenen Unternehmen wie Stadtwerke und WoBau.

Die Altanschließerbeiträge sind ebenfalls ein Resultat dieser Nachwendepolitik. In den alten Bundesländern historisch gewachsen und mehr oder weniger erfolgreich, übertrug der Bund dieses System prompt auf die neuen Bundesländer. Für die meisten damals neu gegründeten Wasser- und Abwasserverbände nach kurzer Zeit ein finanzielles Desaster. Ein Desaster das bis heute die Finanzbücher belastet. Hier setzt man den damit überforderten Verbänden die Pistole auf die Brust. Immer wieder wird dadurch der Bürgerfrieden regional gefährdet. Daher befürworten wir die Dienstags-Demonstrationen aufgrund des unhaltbaren Zustandes der Altanschließerbeiträge. Jedoch nicht auf diesen eingeschlagenen Weg, den Bürgermeister für eine Politik abzusetzen, deren Ursache er nicht zu verantworten hat. Hier ist das Land Brandenburg gefragt. Denn mit einer Abwahl werden wir Bernauer dem eigentlichen Problem der Altanschließerproblematik kein Stück näher kommen.

Isabell & Robert Vollbrecht“

aktualisiert von Administrator, 05.02.2014, 13:07 Uhr